Frankfurter Sparkasse – Entschädigung für Lehman Kunden
Noch immer hängt der Name Lehman Brothers in unseren Köpfen fest. Spätestens seit der Pleite der US-Investmentbank im September 2008 ist nichts mehr so, wie es war auf den Finanzmärkten der Welt. Immer noch rüttelt die Krise mit all ihren Auswirkungen an uns, viele Anleger verloren Geld, manche gar ihr ganzes Erspartes.
Einen großen Anteil daran hatten in Deutschland die Zertifikate der US-Großbank Lehman Brothers. Den Kunden als vermeintlich sicher verkauft, waren die Papiere nach der Pleite keinen Pfifferling mehr wert. Im November des vergangenen Jahres hat die Fraspa, die Frankfurter Sparkasse, sich dann dazu entschlossen, ihren Kunden einen Rückkauf der inzwischen wertlosen Lehman Zertifikaten anzubieten. Jetzt, über 2 ½ Monate später wird der Deal endlich konkretisiert.
Lieber Rückkauf als Gerichtsverfahren – Auch wenn es ein Verlust ist
Die Fraspa entschädigt 4.600 Anleger von den insgesamt 5.000 Anlegern, welche die Zertifikate der Lehman Brothers von der Frankfurter Sparkasse gekauft hatten. Durch den Rückkauf, der ein freiwilliges Angebot der Fraspa war, verzichten diese Anleger auf den Gang vor Gericht, um sich ihr Geld zurück zu erstreiten.
Dass sie dabei nur die Hälfte ihres angelegten Geldes zurückerhalten, sich aber den Aufwand eines Gerichtsverfahrens ersparen, scheint den 4.600 Anlegern der Verlust der anderen 50 Prozent zu genügen. Die anderen 400 Anleger werden wohl, so könnte man zumindest ihr Nichteingehen auf das Rückkaufangebot der Frankfurter Sparkasse deuten, den Gang vor Gericht jedoch nicht scheuen. Die Fraspa wird der Rückkauf um die 40 Millionen Euro kosten, eine „stolze“ Summe also, welche durch die wertlosen Lehman Zertifikate an Ersparnissen verbrannt wurde
Die Frankfurter Sparkasse folgt damit der Haspa, der Hamburger Sparkasse, der Sparkasse Hannover und der Citibank, sowie einigen Genossenschaftsbanken, die inzwischen allesamt ihre Lehman-Kunden entschädigt haben, um so möglichen Gerichtverfahren aus dem Weg zu gehen. Die Dresdner Bank hingegen wurde vom Hamburger Landgericht zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt im Falle eines Anlegers.
Da Zertifikate von der deutschen Einlagensicherung ausgenommen sind, sind sie, im Falle einer Pleite, ein Totalverlust für den Anleger. Dies wurde den Kunden leider nicht deutlich genug gesagt, wodurch vor allem viele ältere Menschen ihre Ersparnisse verloren – oft das ganze Geld, das sie sich fürs Alter aufgespart hatten – und oftmals, obwohl sie doch eigentlich eine sichere Geldanlage gesucht hatten.
Die Frankfurter Sparkasse will wohl damit wieder den Weg zu einem besseren Image gehen, das die Sparkassen insgesamt in den letzten Monaten fast werbewirksam immer nach draußen zu transportieren versuchen.
Wir empfehlen statt unsicherer Zertifikate deshalb lieber sichere Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld! So sind unserem aktuellen Festgeld-Vergleich zufolge derzeit bis zu 4,70 Prozent p.a. an Zinsen möglich – und das bei wesentlich höherer Sicherheit dank gesetzlicher (und bei fast allen deutschen Banken auch zusätzlicher privatwirtschaftlicher Einlagensicherung).